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Frühester Preußen FDC

Frühester Preußen FDC entdeckt

Das Auktionshaus Felzmann konnte einen echten Sensationsfund vermelden. Nach 166 Jahren tauchte ein Ersttagsbrief aus Preußen mit dem geschichtsträchtigen Datum 15. November 1850 auf.

Sensationsfund auf den zweiten Blick

Da staunte Auktionator Ulrich Felzmann nicht schlecht, als er sich den Nebenstempel des Ersttagsbriefes von Coeln nach Crefeld genauer ansah. Zu lesen ist „Coeln 15 11 9 – 10“. Auf der Rückseite des Briefes eine große tadellose 1850 sowie das Verfassungsdatum 14. November. Bei diesem Datum schellten die Alarmglocken des kundigen Philatelisten, denn der 15. November 1850 ist bekannt als der erste Aufgabetag für Briefmarken in Preußen überhaupt. Es konnte sich folglich um einen der ersten, wenn nicht sogar den frühesten Ersttagsbrief des Königreichs Preußen handeln!

Vorderseite des Preußen FDC

Los 4587: MichelNr. 2 d, 1 Sgr. auf lilarosa, Erstauflage, mit voll und klar aufsitzendem Nummernstempel "258" sowie Aufgabe-K2 COELN 15 11 (1850) auf Ersttags-Briefhülle nach Crefeld mit rückseitigem Ankunftsstempel vom 16.11., mit innen deutlichem Registraturvermerk mit Jahreszahl "1850" sowie adressseitiger Rötelziffer "1", wie es vor Einführung der Freimarken üblich, hier jedoch nicht mehr erforderlich war! Marke dreiseitig breitrandig, lediglich links unten teils Randlinienschnitt, das Briefpapier teils etwas verfärbt mit rechts Briefbug
Los 4587: MichelNr. 2 d, 1 Sgr. auf lilarosa, Erstauflage, mit voll und klar aufsitzendem Nummernstempel "258" sowie Aufgabe-K2 COELN 15 11 (1850) auf Ersttags-Briefhülle nach Crefeld mit rückseitigem Ankunftsstempel vom 16.11., mit innen deutlichem Registraturvermerk mit Jahreszahl "1850" sowie adressseitiger Rötelziffer "1", wie es vor Einführung der Freimarken üblich, hier jedoch nicht mehr erforderlich war! Marke dreiseitig breitrandig, lediglich links unten teils Randlinienschnitt, das Briefpapier teils etwas verfärbt mit rechts Briefbug

Rückseite und Fotoattest

Frühester Preußen FDC
Rückseite
Frühester Preußen FDC

Um den Brief eindeutig zu identifizieren, wurde er ganz genau philatelistisch unter die Lupe genommen. Die Experten belegten, dass er deutlich alle Merkmale zur Bestimmung als Ersttagsbrief aufweist: Die 1 Sgr Marke mit Konterfei Friedrich Wilhelm IV. hat das typische Papier der allerersten Auflage. Sie weist den Brief als Standardortsbrief innerhalb Preußens aus. Der Vierringstempel mit der Nummer 258 für „Coeln“ war markant und sauber und als neuer Stempel erkennbar, die Röteltaxe in der typischen Farbe. Klar lesbar sitzt der K2 von COELN 15.11. 9-10 auf, rückseitig ein klarer Ankunftsstempel CREFELD 16.11. 7-8V. Seitlich hat der Absender das Datum von der ehemals anhängenden Briefseite mit Inhalt vermerkt: 1850 Cöln d. 14.Nov. Philipp Pollitz.

Postgeschichtlicher Hintergrund

Der Brief wurde folglich am 14. Nov. 1850 von der Firma Philipp Pollitz geschrieben und am 15. Nov. 1850 zur Post gebracht und zwar sehr früh, zwischen 9 und 10 Uhr vormittags. Die Firma Pollitz ist im historischen Adressbuch der Stadt Köln des Jahres 1846 aufgeführt und stand durch unternehmerische Tätigkeiten in regem Briefverkehr zu anderen Kaufleuten. Vor Einführung der Freimarken war es üblich, einen Boten für Postsendungen in bar zu bezahlen. Diese Zahlung oblag allerdings dem Empfänger, was mit einigen Problemen verbunden war. Zum einen wollte man dies dem Empfänger ungern zumuten, zum anderen war nicht klar, ob er genügend Geld besaß, um die Sendung auszulösen. So wurde am Tag des Inkrafttretens der Freimarken in Preußen, dem 15. November 1850, die erste Briefmarke von der Firma Pollitz auf die Briefsendung verklebt und dadurch im Voraus für den Versand nach Krefeld „freigemacht“.

Die Spurensuche wurde fortgesetzt und ergab, dass nur wenige weitere Briefe dieses frühen Datums bekannt sind. Gerade einmal eine Handvoll weiterer Stücke sind bis dato registriert, jedoch ohne eine derart frühe Zeitangabe. Es wurde folglich davon ausgegangen, dass es sich tatsächlich um den frühesten bekannten Ersttagsbrief des Königreichs Preußen handelt und somit um ein außergewöhnliches Stück preußischer Postgeschichte.

Der Preußen FDC in der Auktion

Das dieser Brief nach nunmehr 166 Jahren in einer solch tadellosen Erhaltung auftaucht, gleicht einer philatelistischen Sensation. Das schöne Stück wurde am 06. Juli 2017 in unserer 159. Internationalen Auktion für einen Zuschlag von 7.500 € verkauft. 

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