Penny Black – Die erste Briefmarke der Welt
Gleich acht Exemplare der weltweit ersten Briefmarke aus Großbritannien versteigerte Ulrich Felzmann während der Jubiläums-Auktion 2019.
Schwarz auf weiß, ungezähnt und das Abbild von Königin Viktoria – Sammler wissen sofort, wovon die Rede ist: Die One Penny Black, die erste Briefmarke der Welt, die in Großbritannien herausgegeben wurde. Das One-Penny-Black Erscheinungsdatum ist der 1. Mai 1840. „Die Marke ist nicht die seltenste und teuerste Marke, jedoch bei Sammlern sehr beliebt“, erklärt Peter Such, Leiter der Philatelie beim Auktionshaus Felzmann. Einen Penny war die One Penny Black 1840 wert. Heute erfreut sich die erste Briefmarke jeoch eines Sammlerwerts.

Da man den Stempel auf der Penny Black oftmals nicht erkannte, wurde sie ein Jahr später durch die Penny Red ausgetauscht. So wurde die mehrfache Verwendung einer Marke vermieden.
One Penny Black Wert heute
Schon für 100 bis 200 Euro lässt sich die Marke ersteigern. Was die One Penny wert ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Unter anderem Spielt immer die Erhaltung eine große Rolle. „Gestempelt ist eine One Penny Black auf Brief mit dem Datum vom 6. Mai 1840, dem ersten Gültigkeitstag, natürlich eine Rarität und kostet mehrere Tausend Euro“, so der Briefmarken-Experte. Was bei dieser Marke auffällt: Im Gegensatz zu anderen Briefmarken, ist dort nicht das Land, in dem sie herausgegeben wurde, verzeichnet.
Wer hat die erste Briefmarke erfunden?
Die erste Briefmarke war die One Penny Marke. Doch wer war dafür verantwortlich, dass wir uns auch heute noch freuen, wenn eine aufgeklebte Briefmarke unsere Briefe ziert? Rowland Hill, englischer Lehrer und späterer Generalpostmeister, heißt der Erfinder des eckigen Postwertzeichens. 1837 beantragte er eine Post-Reform und wollte den Ablauf bei der Post vereinfachen und den Briefversand auch für weniger gut betuchte Menschen öffnen – das konnte sich damals nicht jeder leisten.
Denn vor der Einführung der Briefmarke musste jeder Brief zur Post gebracht und dort aufgegeben werden. Eine Sendung beim Spazierengehen mal eben in einen Briefkasten werfen? Das ging nicht. Den Stempel der Post gab es natürlich nicht auf Vorrat. Auch musste das Porto vor Einführung der Briefmarke der Empfänger und nicht der Absender zahlen. Einige Briefe konnten aufgrund mangelnden Geldes gar nicht angenommen werden. Die Reform, durch die das Porto nach Gewicht bestimmt wurde, ermöglichte es auch, weniger wohlhabenden Menschen Briefe zu versenden. So kurbelte Hill mit der 1. Briefmarke der Welt das Postgeschehen deutlich an.
Wegbegleiter der One Penny Black Briefmarke
Neben der One Penny Black mit dem Porträt von Königin Victoria ist auch eine weitere Marke zu zwei Pence (Two Pence Blue) herausgegeben worden. Für das Motiv wurden mehrere tausend Entwürfe eingereicht, doch Hill war unzufrieden. Somit entschied er sich für das Bild von Victoria, das ebenfalls auf einer Gedenkmünze verwendet wurde. Diese beiden Briefmarken bildeten das Standardbriefporto. Etliche Länder folgten einige Jahre später dem Beispiel der Post-Reform in Großbritannien. Jedoch wurde die Penny Black Briefmarke bereits nach einem Jahr durch die One Penny Red ersetzt, da man auf der schwarzen Farbe den Poststempel schlecht erkennen konnte. Dies nutzten viele Menschen aus und verwendeten die Briefmarke mehrfach.
Briefmarken sammeln anfangs nicht üblich

Dieser Rückumschlag wurde nie zurückgesendet, daher ist der Brief auch nicht gestempelt. Sie finden dieses Stück im Auktionskatalog unter Los 4716.
Briefmarken sammeln anfangs nicht üblich
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Das Hobby, Briefmarken zu sammeln, entwickelte sich jedoch erst mit zunehmender Verwendung. Zu Beginn wurden die klebenden Papierstücke nur für den Alltag genutzt. Auch als Geldanlage wurden die Marken erst viel später angesehen. Um 1900 waren Briefe das wichtigste Kommunikationsmittel und die Leidenschaft des Sammelns auf dem Höhepunkt.
One Penny Black kaufen
Gleich acht Exemplare der Penny Black wurden 2019 beim Auktionshaus Felzmann versteigert. „Vor allem Los 4716 (Ausruf: 1.000 Euro) sticht heraus. Die Marke klebte auf einem Antwort-Brief, welcher an das ‚Irish Railway Committee‘ in Dublin zurückgesendet werden sollte, jedoch ist er unbenutzt“, erklärt Philatelist Peter Such. Mit dem Schreiben bat das Komitee um Unterstützung durch den einflussreichen Price Blackwood, 4. Lord Dufferin and Claneboye (Vater des späteren Generalgouverneurs von Canada und Vizekönigs von Indien). Datiert ist der Brief auf den 28. Dezember 1840, die breiten Ränder sind gleichmäßig und erstklassig erhalten. Dies bestätigte das zugehörige ausführliche Attest vom Bund Philatelistischer Prüfer.
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